Backup leicht gemacht – So schützen Sie Ihre wichtigen Daten

Björn Holeschak, Leiter Datenschutz EIKONA Systems GmbH
Fallschirmspringer welcher für Datensicherheit über Backup steht

Ob Rechnungen, Angebote, firmeninterne Dateien oder häufig benötigte Vorlagen – diverse elektronisch gespeicherte Dateien spielen im Tagesgeschäft eine wichtige Rolle und müssen immer verfügbar sein. Unabhängig davon, welches Speichermedium gewählt wird, kann jedoch ein Datenverlust nicht vollständig ausgeschlossen werden. In solchen Fällen ist eine aktuelle Datensicherung unbezahlbar.


Was ist ein Backup?

Mit einem Backup können Daten auf einem geeigneten Datenträger, wie einer externen Festplatte, gesichert werden. Am Ende eines Backups steht eine Sicherungskopie zur Verfügung, die wichtige Daten in sogenannter redundanter Form enthält, also als Dopplung. Werden alte Daten benötigt oder sind plötzlich Daten verloren, können mit einem Backup alle oder ein Teil der Daten wiederhergestellt werden. Dies kann mit manuellen Methoden (wie dem Kopieren einzelner Dateien) oder mit einer speziellen Backup-Software mit Wiederherstellungsfunktionen erfolgen.

Im privaten Bereich sehen viele Nutzer Backups eher als optional an. Dabei hat jeder von uns wichtige Daten auf der Festplatte oder dem Smartphone, die er auf keinen Fall missen möchte: Wertvolle Erinnerungsfotos, die sich über Jahrzehnte angesammelt haben, eine beträchtliche Musiksammlung oder digitale Finanzunterlagen.

Da auch das Backup selbst nicht vor Datenverlust gefeit ist – auch die Datensicherung kann schadhaft sein oder zerstört werden – sollte man immer mehr als eine Sicherheitskopie vorhalten.


Was muss gesichert werden?

Bei den zu sichernden Daten unterscheidet man grundsätzlich zwischen zwei Kategorien:

  • Anwendungsdaten:
    Wenn es im Allgemeinen um Datensicherung geht, besitzen die sogenannten Anwendungsdaten meist die größte Relevanz, da deren Verlust ein Unternehmen wohl am schlimmsten treffen würde. Es handelt sich hierbei um die Informationen, die von einem Mitarbeiter oder einer Anwendung erstellt und auf dem Rechner oder Laufwerk gesichert wurden. Konkret können dies beispielsweise Textdokumente, Fotos, Tabellen und entsprechende Dokumente sein. Sind diese Daten gelöscht, ist der Vorgang meist unwiderruflich – es sei denn, man hat durch eine regelmäßige Datensicherung vorgesorgt.
  • Betriebssysteme und Programme:
    Wenn bestimmte Dateien des Betriebssystems oder installierte Programme durch zum Beispiel Malware in Mitleidenschaft gezogen werden, hat dies meist zur Folge, dass bestimmte Operationen oder Programme nicht mehr ordnungsgemäß funktionieren oder schlimmstenfalls das vollständige Betriebssystem lahmgelegt wird. Der User verliert so Zugriff auf seine Daten. Die Beschädigung des Betriebssystems stellt in der Regel kein allzu großes Problem dar, vorausgesetzt es wurden die notwendigen Anwendungsdaten der Benutzer oder eines Programmes (beispielsweise Datenbanken) mittels einer Datensicherung gesichert. Das Betriebssystem eines Servers oder Rechners kann neu installiert und die Anwendungsdaten zurückgespielt werden. Komplizierter wird es, wenn Programme auf die eigenen Bedürfnisse des Benutzers modifiziert wurden. Derartige Konfigurationsdateien sollten unbedingt separat abgespeichert und in der Datensicherung vorhanden sein, da sonst alle vorgenommenen Änderungen im Ernstfall verloren gehen.

Welche Backup-Strategien gibt es?

Backups können auf unterschiedliche Arten erfolgen. Je nach gewählter Methode benötigt eine Datensicherung mehr oder weniger Platz. Da die unterschiedlichen Fachbegriffe auch innerhalb der Datensicherungssoftware vorkommen, haben wir die wichtigsten zusammengefasst:

Vollständiges Backup:
Die Vollsicherung ist nicht nur die einfachste Art der Datensicherung, sondern auch die wohl effektivste Backup-Methode. Bei der Vollsicherung werden alle Daten, die sich auf einem Rechner oder Server befinden, gesichert – also eine 1:1 Kopie des kompletten Datenbestands. Diese Methode ist sehr speicherintensiv, da Daten immer vollständig und bei regelmäßiger Ausführung somit mehrfach gesichert werden. Natürlich können Sie ein altes vollständiges Backup auch einfach überschreiben – allerdings haben Sie so stets nur eine Sicherung des letzten Dateistandes

  • Vorteil: Eine einfache Sicherung und Wiederherstellung mit nur einer Backup-Datei.
  • Nachteil: Zeitaufwendiger Backup-Prozess mit einem sehr hohen Speicherbedarf.

Inkrementelles Backup (incremental backup):
Das inkrementelle Backup wird von vielen Backup-Programmen bevorzugt verwendet, wenn mehrere Zwischenversionen der Dateien gespeichert werden sollen. Zunächst wird eine Vollsicherung durchgeführt, anschließend werden regelmäßig alle Dateien gesichert, die sich seit der letzten Zwischensicherung geändert haben oder hinzugekommen sind.

  • Vorteil: Inkrementelle Sicherungen haben einen geringen Speicherbedarf und können schnell angefertigt werden.
  • Nachteil: Zur Datenwiederherstellung wird die Vollsicherung inklusive aller inkrementellen Sicherungen benötigt.

Differenzielles Backup:
Das differenzielle Backup funktioniert ähnlich wie das inkrementelle Backup: Zunächst wird eine vollständige Sicherung angelegt. Anschließend werden in regelmäßigen Abständen – zum Beispiel einmal täglich – alle Daten gesichert, die seit der letzten Vollsicherung geändert wurden oder neu hinzugekommen sind. Die differenziellen Backups werden Tag für Tag größer und umfangreicher, da mit jeder differenziellen Datensicherung die, in einer vorherigen differenziellen Datensicherung bereits abgesicherten Daten, erneut gesichert werden.

  • Vorteil: Die differenzielle Sicherung benötigt mehr Speicherplatz, kann aber deutlich schneller als eine Vollsicherung durchgeführt werden.
  • Nachteil: Dateien, die nach der Vollsicherung nur einmal verändert wurden, werden mit jedem differenziellen Backup erneut gesichert und benötigen mehr Speicherplatz als inkrementelle Backups.

Wo soll ich meine Backups ablegen?

Die Auswahl des richtigen Speichermediums für die Datensicherung ist essentiell wichtig. Für den privaten Gebrauch kommen meist USB-Sticks, externe Festplatten oder auch die Ablage in einer Cloud in Frage. Ob diese Medien auch als Speicherort für die Datensicherungen im Unternehmen geeignet sind, sollte genau überlegt werden und hängt von vielen Faktoren ab. Gängige Lösungen für Unternehmen sind z. B. NAS-Systeme, RDX-Laufwerke oder Magnetbänder.


Björn Holeschak
Björn Holeschak
Teamlead Datenschutz

Mit seiner tiefgehenden Datenschutzexpertise stellt er sich jeden Tag aufs Neue den Herausforderungen des Datenschutzes. Er kennt die Gefahren und Stolpersteine ganz genau und berät seine Kunden praxisnah.


Einen Kommentar schreiben

Bitte addieren Sie 5 und 8.